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Disney und BIM

Es ist nun mehr als drei Jahre her, seit dem Disney bekannt gab, dass das verzauberte Märchenschloss der Brennpunkt im Shanghai Disneyland sein würde. Im vergangenen Monat setzte man eine goldene Bekrönung auf die Spitze der Attraktion, die jetzt den höchsten Punkt der Burg markiert. Das verzauberte Märchenschloss wurde unter Verwendung der Gebäudedatenmodellierungstechnologie und des digitalen Immersive Showroom (DISH) geschaffen. Den Konstrukteuren wurde eine 2014 AIA TAP-Auszeichnung (Technologie in architektonischer Praxis) für deren innovatives Bereitstellungsverfahren verliehen. Während des gesamten Projekts wurden aufgrund des innovativen und komplexen Innenraums viele verschiedene Entwurfsverfahren verwendet. Der Entwurf enthielt eine zentrale Wendeltreppe, eine Bootstour, zu der die Wartungsanlage, ein Kindersalon und viele andere Einrichtungen gehören.

Fantasyland

Da sich der Erfolg des Schlosses an die künstlerischen Entwürfe anlehnt, verwendeten die Visionäre (Disney Konstrukteure und Ingenieure!) den digital-immersiven Ausstellungsraum („DISH - Digital Immersive Showroom“), um eine virtuelle Umgebung zu schaffen, die erkundet werden kann. Dies wurde erreicht, indem die Entwurfsideen an den Wänden des Ausstellungsraums präsentiert wurden, so dass die Visionäre einen Rundgang um ihren Entwurf machen konnten.  Diese Methode sorgte dafür, dass die Konstrukteure und Ingenieure den Erwartungen der ursprünglichen künstlerischen Vision gerecht werden konnten. Das Verfahren der „Erprobung“ von Konstruktion und Entwurfsideen versetzt die Konstrukteure in die Lage, ihre Arbeit in drei Dimensionen zu betrachten und ermöglicht es den an der Konstruktion Beteiligten, die Durchführbarkeit der Arbeiten zu beurteilen. Die Industrie reizt schon jetzt die Möglichkeiten dieses Kooperationsverfahrens aus, weshalb es schon bald möglich sein wird, mit Echtzeit-Hologrammen zu interagieren.

An der Konstruktion des Schlosses beteiligten sich ungefähr 142 Menschen, darunter Architekten, Ingenieure und Subunternehmer, die alle an verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt zusammenarbeiteten.

Um all die Informationen aus den verschiedenen Bereichen zu verteilen, wurde ein Gebäudedatenmodellierungs-Informationsdiagramm erstellt, um zu veranschaulichen, wer für welchen Bereich zuständig war, und um deren Informationen zu versenden.

Die Gebäudedatenmodellierung wurde für 3D-Modellierung und die Koordinierung der einzelnen Design-Aspekte innerhalb des Projekts verwendet. Um all dies zu ermöglichen, wurde eine offene Gebäudedatenmodellierung eingesetzt, in der verschiedene Teams unterschiedliche Software verwendeten und immer noch in der Lage waren, Daten hochzuladen und mit dem Gebäudedatenmodellierungs-Informationsdiagramm zu interagieren. Das Verfahren der Cloud-Kooperation bedeutete, dass Modell-Entscheidungen anderen leicht mitgeteilt werden konnten, so dass Teams, die Durchführbarkeit, die Kosten und Zeitrahmen miteinander besprechen und das sich aus den Veränderungen ergebende Risiko in der späteren Konstruktionsphase reduzieren konnten. Mit der Gebäudedatenmodellierung könnte eine genaue Darstellung des Gebäudeentwurfs gefunden und allen betreffenden Teams der verschiedenen Konstruktionsphasen zugänglich gemacht werden. Es lag dann in der Verantwortung des jeweiligen Teams, das Modell mit den entsprechenden Elementen zu befüllen. Es war dann möglich, die Änderungen an den architektonischen Details der Konstruktionsinstanzen anderen Teams zur Konflikt- oder Problembehebung sichtbar zu machen. Sobald der Gebäudeentwurf abgeschlossen war, waren die Teams in der Lage, „dem Inneren des Modells einen intelligenten, parametrischen Gehalt“ zu verleihen [i], der Elemente, wie z. B. „Pseudo-Gelände und architektonische Verzierungen“ umfasste [i], die das Schloss so echt aussehen ließen, wie im Film.

3D-BIM-Modell

Bei dem verzauberten Märchenschloss handelt es sich um ein gigantisches Projekt, bei dem es viele verschiedene Konstruktionsaspekte zu berücksichtigen gilt. Die Verwendung der Gebäudedatenmodellierung  während des gesamten Konstruktionsvorgangs half dem Team dabei, zusammenzuarbeiten und all die verschiedenen Aspekte in ein einfaches 3D-Modell zu organisieren. Der Entwurf wurde rechtzeitig verwirklicht und mit dem Bau des Schlosses fristgemäß am geplanten Tag des Vorjahres begonnen. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen und der Park voraussichtlich 2016 geöffnet werden.

Quelle:

[i] http://www.bimoutsourcing.com/BIM-was-applied-in-the-most-complicated-project-of-walt-disney.html